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Altarwand

Die Wand und das Lamm

Die Wand in unserer Kirche weist uns auf die Mitte aller Verkündigung hin, auf Jesus Christus. Er ist hier dargestellt als Lamm, als das Opfer Gottes für uns und für unsere Missetaten, wie Luther einst sagen konnte. Was sehen wir?
In der Mitte das Lamm, ein Motiv aus dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes. Das Lamm steht erhöht. Das Podest, auf dem es steht, wirkt gleichsam wie ein Thron. Dieses Podest ist ausgeführt als ein Bogen, genauer als der Regenbogen aus der Sintflutgeschichte im Alten Testament. Dieser Bogen stellt den Kriegsbogen Gottes dar, der an den Himmel gehängt ist und der von ihm gegenüber den Menschen nicht mehr in Gebrauch genommen wird. So erinnert er an jene große Verheißung, die einst an  Noah im Neuanfang der menschlichen Geschichte erging und versinnbildlicht auf diese Weise das Zeichen des Friedens Gottes mit den Menschen.
Das Lamm in der Mitte des Bildes ist ein altes Symbol. In Israel wurde das Lamm im Tempel geopfert, um vor Gott und von Gott Vergebung der Schuld zu erlangen. Im Christentum wurde das Lamm das Zeichen für das Opfer, das Gott selbst uns Menschen darbringt. Gott gibt sich selbst in Christus in Verlassenheit und Tod, damit ein Neues beginnt. Das Neue aber ist das Reich der Liebe, die Späre der Gerechtigkeit, damit Barmherzigkeit, Liebe und Hoffnung auf Gottes Menschlichkeit und die Menschlichkeit des Menschen unter uns Realität wird.
Vier Köpfe umrahmen das Lamm. Wir sehen den Löwen, den Menschen, den Stier und den Adler. Diese Zeichen sind uralt und finden sich schon im Alten Testament. So schreibt der Prophet Ezechiel über sie: Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. Im Laufe der Geschichte werden diese Symbolgestalten des Ezechiel von der Christenheit als Zeichen für die vier Evangelisten verstanden und übernommen.

Markus, Namenspatron unserer Kirche. Das Zeichen und Symbol  für ihn ist der Löwe
Matthäus: sein Symbol ist der Menschenkopf.
Johannes: Er wird mit dem Adler Identifiziert, das Symbol für Erhabenheit und des weiten Gedankens.
Lukas: das letzte der vier Symbole ist der Stier.

Der Baum des Lebens.
Vom Thron ausgehend ist ein breiter Strom erkennbar. Dieser Strom kann auch als Stamm eines Baumes gesehen werden. Da sind Früchte zu sehen, die dieser Baum hervorbringt, 12 an der Zahl. In sich tragen diese Früchte Samen, für jeden Monat des Jahres eine Frucht - oder für jeden der 12 Jünger Jesu eine Frucht. Die übrigen Ornamente wären dann die Blätter des Baumes. Ein Baum braucht Licht und Kraft, aber auch Wasser, braucht eine Quelle, um zu leben. So wächst dieser Baum gewissermaßen aus dem Altar, dem Ort der Erinnerung an die Gemeinschaft mit Gott und Christus und der Menschen untereinander. Es wird deutlich: Christus ist diese Quelle, ist diese Kraft zum Leben.
Unsere Altarwand ist ein großes Gleichnis.
Die Mitte Christus, das Lamm, auch er der Stamm.
Das Lamm, das Wort, getragen durch die Zeugen, die vier Evangelisten.
Der Stamm und der Baum, nicht ohne Früchte.